Pressekodex jetzt in diskriminierungssensibler Sprache
Der Pressekodex verwendet ab sofort diskriminierungssensible Formulierungen. Doppelformen wie „Leserinnen und Leser” ersetzen das generische Maskulinum. Außerdem werden überwiegend neutrale Funktionsbezeichnungen wie „Redaktion” oder „Presse” verwendet. Mit der sprachlichen Neufassung orientiert sich der Deutsche Presserat an der Entwicklung in weiten Teilen der Medien.
Für den Presserat ist außerdem entscheidend, dass die neuen Formulierungen weder die Verständlichkeit noch den Lesefluss beeinträchtigen. Die verwendeten Formen entsprechen dem amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung und dem allgemeinen Sprachgebrauch.
Auf Sonderzeichen, die nicht-binäre Geschlechtsidentitäten abbilden (z.B. Genderstern oder Doppelpunkt), verzichtet der Presserat bis auf weiteres, da noch unklar ist, ob sie sich im Sprachgebrauch durchsetzen werden.
Bei der Umformulierung wurde der Presserat maßgeblich vom Journalistinnenbund e.V. beraten, der sich mit dem Projekt „Genderleicht“ für gendersensible und gleichzeitig verständliche Sprache im Journalismus einsetzt.
Der Pressekodex ist das ethische Regelwerk des Journalismus. Seine 16 Ziffern verpflichten Redaktionen zur Einhaltung ethischer Prinzipien wie der Sorgfaltspflicht und des Persönlichkeitsschutzes.
Zum Projekt „Genderleicht“ und den Kriterien für gendersensible Sprache: https://www.genderleicht.de/